Die Nähe zum Tier ist Voraussetzung meines bildhauerischen Schaffens. Dabei ist es mein Anliegen, sein Wesen zu erfassen und in einer für das Tier typischen Haltung zum Ausdruck zu bringen.
Es sind die Schlüsselsituationen – der Eindruck eines Momentes – die Wahrnehmung einer Stimmung – die mir das Erfassen einer Spezies ermöglichen. Der Eindruck des Erlebten bildet später die Grundlage meiner Plastiken, die ich dann aus der Erinnerung heraus erarbeite.
Ich arbeite überwiegend in Ton, dabei sind die bildhauerisch schlüssige Form und die keramische Gestaltung der Oberfläche für mich gleichermaßen von Bedeutung.
Bei aller Begeisterung für das Material Ton ist es wichtig um seine Möglichkeiten zu wissen. Nur bei entsprechender Beurteilung, also der Abwägung von Motiv und Material, kann die Darstellung als Plastik überzeugen.
Die beim Modellieren entstehenden Oberflächen werden mit Engoben und äußerst sparsam eingesetzten Glasuren bearbeitet. Abschließend werden die Arbeiten bei 1170°C im Elektroofen hart gebrannt.
Das sensible Erfassen meiner Arbeit durch den Betrachter, das Erkennen des einzelnen Tieres in der Darstellung, das Nachspüren seines Wesens und das Reflektieren des eigenen Empfindens, ausgelöst durch meine Plastik, sind krönende Momente meiner Arbeit.
Curt R. Lehmann
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